baak-dogwalker-weblog

 Ja, ja, es ist ein Kreuz mit dem Jagdtrieb unserer Hunde. Viele Hundebesitzer haben Erfolg mit einem vernünftig aufgebauten Antijagdtraining. Andere bleiben leider erfolglos. Hierfür gibt es viele Gründe. Ganz häufig hat man sich vor Beginn des Trainings nicht ausreichend mit dem Problem beschäftigt und geht so unvorbereitet bzw. ohne konkreten Plan ins Training.

Dieser Weblog möchte dazu beitragen, die Gedanken der betroffenen Hundebesitzer zu ordnen, so dass jeder seinen ganz persönlichen Weg finden kann.
 
Zunächst einmal sollte jeder Hundebesitzer, dessen Hund nicht auf Rückruf zurück kommt, herausfinden, warum sein Hund dies nicht macht. Nicht zwangsläufig steckt ein ausgeprägter Jagdtrieb dahinter, auch dann nicht, wenn es auf den ersten Blick so aussieht. Der Hund könnte:
-       das Rückrufwort (Komm, Hier o. ä.) lerntheoretisch nicht verstanden haben.
-       das Rückrufwort nicht wahrnehmen, weil er zu sehr von anderen Dingen wie Umweltreizen, Hunden usw. abgelenkt ist
-       das Rückrufwort nicht hören, weil er tatsächlich schlecht hört oder der Hundebesitzer (und dies hört sich zwar unglaublich an, ist aber manchmal tatsächlich der Fall) zu leise ruft für die Ablenkungssituation, in der sich sein Hund gerade befindet
-       das Rückrufwort ignoriert, weil er Angst hat zurück zu kommen
-       das Rückrufwort ignoriert, weil er gerade etwas Besseres zu tun hat als sich bei seinem Besitzer zu langweilen
 
Nur dann, wenn unser gut erzogener Hund das Rückrufwort ignoriert, weil er Wild riecht, sieht oder irgendwo vermutet und es sucht, ohne zu wissen, wo es sein könnte – und das, obwohl er eigentlich zuverlässig auf Rückruf zurück kommt – nur dann benötigt unser Hund ein sogenanntes Antijagdtraining.
 
Was trifft auf Ihren Hund nun zu? Es lohnt sich, darüber nachzudenken und im Zweifelsfall zu testen und genauer zu beobachten.
 
Wenn es um das Antijagdtraining geht, gibt es nur drei Varianten:
 
1. Ich lasse meinen Hund immer jagen, egal wann, wo und was. Dann brauche ich nichts zu tun.


2. Mein Hund darf nie Wild jagen. Dann muss ich ihm konsequent jeglichen Ansatz und jeglichen Erfolg verbieten bzw. – je nach Hundetyp und Intensität - unangenehm machen. Unangenehm machen heißt hierbei absolut NICHT, mit extremen Strafreizen, Schmerzen oder unfairen Mitteln zu arbeiten! Es gilt: Was dem einen Hund schon schadet, nimmt der andere Hund noch gar nicht wahr. Darum sollte ein Antijagdtraining immer auf den einzelnen Hund zugeschnitten sein.


3. Mein Hund soll in der Jagd oder im Dummysport eingesetzt werden, dann muss ich ihm klar machen, dass er nur jagen darf, wenn ich ein Einsatzkommando gebe.
 
Erst wenn Sie sich ganz klar entschieden haben, welche der drei Möglichkeiten Ihr Trainingsziel ist, erst dann sollten Sie beginnen zu überlegen, auf welchen Wegen Sie dieses Ziel erreichen möchten bzw. können. Was ist realistisch und was muss ich dafür tun? Was ist dem Hund gegenüber fair und wie versteht er überhaupt, was ich von ihm möchte?
 
Das alles klingt sehr theoretisch – ich weiß das – und bis jetzt hat noch kein Leser einen konkreten Trainingstipp bekommen, aber genau das soll auch nicht der Inhalt dieses Weblogs sein. Es geht vielmehr darum, dass wir Menschen unsere Ziele zunächst einmal sonnenklar vor Augen sehen, um dann unseren Hunden das Gefühl zu geben, dass wir genau wissen, was wir wollen. Nur dann sind wir für unseren Hund glaubwürdig.
 
Wenn wir als letztes nun akzeptieren, dass im Antijagdtraining nur der Weg das Ziel sein kann, dann wird aus dem Training mit unserem Hund aus einem lästigen „Müssen“ ein spannendes und interessantes „Dürfen“. Denn Antijagdtraining heißt immer auch Teambildung und gegenseitiges Respektieren. Wir müssen die Grenzen unseres Hundes kennen, gleichzeitig aber auch unserem Hund beibringen, dass auch unsere Toleranz Grenzen hat.
 
Und auch hier gibt es wiederum nur eine Regel: jeder Trainingsweg muss dem Hundetyp und dem Jagdproblem angepasst sein. Und hiermit schließt sich wieder der Kreis. Um diesen einen richtigen Weg für den eigenen Hund zu finden, beginnen wir am besten mit den oben beschriebenen Vorüberlegungen.

Herzliche Grüße

Ihre Martina Nau

und das ganze Baak-Dogwalker-Team