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Es gibt viele Möglichkeiten unsere Hunde zu ernähren. Manche kochen für sie, andere barfen, wieder andere füttern Dosen- oder Trockenfutter. 

Dieser Weblog will auf gar keinen Fall die eine oder andere Methode positiv oder negativ herausheben. Er möchte auch keine Ratschläge geben und er möchte sich auch nicht mit allen gängigen Fütterungsmöglichkeiten beschäftigen. Vor allem übers Barfen (sehr vereinfacht ausgedrückt: Rohfleischfütterung) gibt es viele Bücher, Foren und Websites.

Über eine Fütterungsvariante erhalten Hundehalter überraschender Weise häufig wenige und sehr unübersichtliche Informationen: industriell gefertigtes Hundefutter. Hier gibt es so viele Marken, so viel Qualitätsunterschiede, so viel unterschiedliche Angebote, dass selbst Kenner des Markts leicht den Überblick verlieren. Trotzdem gibt es einige allgemeine Regeln, an denen man gutes (oder auch für den eigenen Hund passendes) Fertigfutter – Dosen- sowie Trockenfutter – erkennt.

Beim Dosenfutter ist es nicht so schwierig, die richtige Marke zu finden, denn es gibt einfach nicht so viele Sorten. Gutes, hochwertiges Dosenfutter sollte keinen Zucker, keine Geschmacksverstärker, keine „sonstigen Zusatzstoffe“ enthalten, wobei sich dahinter meistens Konservierungs- und Farbstoffe verstecken. Viele gute Dosenfuttersorten enthalten nur Fleisch und sind daher nicht als Alleinfuttermittel geeignet. Der Hundehalter sollte zusätzlich je nach Bedarf des Hundes kohlenhydrathaltige Lebensmittel (z. B. Reis oder Kartoffeln) und Gemüse zugeben.

Anders und komplizierter sieht der Markt des Trockenfutters aus. Wie das Dosenfutter sollte auch das Trockenfutter keinen Zucker, Farbstoffe, Geschmacksverstärker usw. enthalten.

Wenn Sie die Liste der Inhaltstoffe des jeweiligen Futters lesen, dann steht an erster Stelle der Bestandteil, der den größten Teil des Futters einnimmt. Danach kommen in abnehmender Mengen-Reihenfolge alle übrigen Bestandteile. Steht also als erster Bestandteil Weizen, so besteht das Futter vorwiegend aus Weizen. Selbst wenn an erster Stelle aber Huhn steht und an zweiter Stelle Weizen, so kann an dritter Stelle Mais stehen – und im Handumdrehen könnte das Futter dann doch zu einem größeren Teil aus Getreide als aus Fleisch bestehen. Und hier beginnt die Frage des Preises. Weizen und Mais sind auf dem Weltmarkt günstig zu bekommen und halten daher sehr häufig als Kohlenhydratquelle und/oder als Füllstoffe für günstiges Futter her. Generell ist gegen Getreide im Hundefutter nichts zu sagen, aber es sollte dann ein hochwertiges Getreide und gleichzeitig nicht der Hauptbestandteil sein. Bessere Kohlenhydratquellen sind jedoch zum Beispiel Vollkornreis und Kartoffeln.

Der Fleischanteil im Trockenfutter sollte also größer sein als der Rest – um es sehr einfach auszudrücken. Welches Fleisch aber ist nun richtig? Hochwertige Fleischsorten sind zum Beispiel Geflügelfleisch oder Lamm oder als Alternative Fisch. Gleichzeitig sind diese Sorten häufig verträglicher für Allergikerhunde als andere Fleischsorten. Häufig – aber auch nicht immer! Natürlich kommt es auf den Hund an.

Nehmen wir z. B. ein Futter mit Geflügel. Unter den Fleischangaben findet man die Einteilung „Tiermehl“, „Geflügelmehl“, „Geflügelfleischmehl“ und „Geflügelfleisch“.

Letzteres hört sich gut an, ist aber nahezu das gleiche wie Geflügelfleischmehl, denn das Fleisch wird immer getrocknet und gemahlen, damit es verarbeitet werden kann. Geflügelmehl kann neben dem Fleisch auch andere Bestandteile des Huhns haben wie Federn, Füße oder Schnabel. Übrigens: diese findet man auch unter dem Menüpunkt „Tierische Nebenprodukte“ – ein Bestandteil, der in gutem Futter nicht enthalten sein sollte. Tiermehl kann alles Mögliche aller möglichen Tiere beinhalten, u. a. aus Tierkörperbeseitigungsanlagen oder Schlachthöfen.

Noch ein paar Sätze zum Inhaltsstoff Gluten. Er sollte nicht im Futter verarbeitet sein. Gluten fungiert als Bindemittel, doch leider bindet es auch die Giftstoffe im Körper. So kann es Allergien und als Spätfolgen Leber- und Nierenschäden hervorrufen.

Fazit: Nicht unbedingt erkennt man am hohen Preis gutes Fertigfutter. Aber logisch ist auch, dass günstiges Fertigfutter keine teuren (und damit guten) Inhaltstoffe enthalten kann.

Letztendlich ist jedes Futter, jede Futtervariante und auch jedes Fertigfutter immer nur so gut, wie der Hund es verträgt. Es hat nicht nur Einfluss auf das Aussehen des Hundes, sondern auch auf sein Verhalten. Nicht selten ist ein Futter, das ein Hund nicht verträgt, Grund für Übernervosität, Unsicherheit oder sogar Aggression. Wir sollten also darauf achten, wie wir unseren Hund ernähren.

Viele Grüße

Ihre Martina Nau