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Nein, dies soll keine Impfdiskussion werden. Und auch (fast) keine offizielle Empfehlung oder persönliche Meinung, wann, wie oft und ob überhaupt geimpft werden sollte. Meinungen und auch wissenschaftliche Erkenntnisse gehen hier weit auseinander und jeder sollte für sich und seinen Hund die bestmögliche Entscheidung treffen. Unsere Hunde unterliegen den unterschiedlichsten Risiken – dies sollte in die Entscheidung einfließen. Das „(fast)“ lesen Sie zum Schluss.

Was also steht im Impfpass und welche Krankheiten stecken hinter den Abkürzungen?

Eine erfolgte Impfung wird durch den Tierarzt mit Stempel, Unterschrift, Datum der Impfung und (wichtig!) Datum der folgenden Impfung bestätigt. Weiterhin ist ein Aufkleber notwendig, auf dem Abkürzungen für die Impfungen stehen, das Impfpräparat, das Mindesthaltbarkeitsdatum und eine Chargennummer.

Die Abkürzungen SHLPPi und T auf den Aufklebern stehen für die Krankheiten, gegen die geimpft wird.

S (oder manchmal auch D) steht für Staupe (oder entsprechend Distemper). Es gibt die sogenannte Lungenstaupe, Magen-Darm-Staupe und Nervenstaupe, außerdem sind Mischformen möglich. Staupe wird durch Viren ausgelöst und verläuft ohne Impfung oft tödlich. Überlebt der Hund, leidet er meistens lebenslang unter Spätfolgen.

H ist die Abkürzung für Hepatitis. Der Hund leidet anfänglich unter Apathie, Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen oder auch unter neurologischen Störungen. Das Virus wird über den Harn ausgeschieden, an dem sich wiederum andere Hunde anstecken können.

L steht für Leptospirose, eine bakterielle Erkrankung, die verschiedene Organe befallen kann. Unsere Hunde können sich in verschmutztem Wasser anstecken oder durch Bisswunden oder über andere infizierte Tiere.

P ist Parvovirose. Fieber, Erbrechen, blutiger Durchfall sind die Anzeichen. Die Krankheit ist sehr ansteckend und verläuft für ungeimpfte Welpen meistens tödlich.

Pi bedeutet Parainfluenza und beschreibt eine Erkrankung der Atemwege, meistenens hervorgerufen durch eine Kombination aus Bakterien und Viren. Wir nennen die Erkrankung auch „Zwingerhusten“, weil erkrankte Hunde stark husten. Es gibt sowohl die herkömmliche als auch die nasale Impfung, die vor allem junge Hunde schnell schützt.

T steht für Tollwut. Diese Krankheit führt ungeimpft bei jedem Lebewesen zum Tod. Bei jedem Grenzübertritt ist diese Impfung Pflicht und egal, wie man ansonsten zu Impfungen steht – auch für uns Hundebesitzer sollte es eine Selbstverständlichkeit sein.

Und hier ich möchte eine Ausnahme zu dem oben geschriebenen machen, dies ist das „(fast)“:

Leider ist es in letzer Zeit vermehrt vorgekommen, dass aus dem Ausland importierte Hunde einen sehr zweifelhaften Tollwutschutz hatten. Dies ist hochriskant, wenn man weiß, dass sie teilweise aus stark Tollwut gefährdeten Gebieten kommen. Bitte lassen Sie uns alle darauf achten, dass in diesen Fällen eine Titerbestimmung stattfindet und eventuell nachgeimpft – bzw. richtig geimpft – wird. Aber auch alle anderen Hunde sollten wir regelmäßig gegen Tollwut impfen, damit diese schreckliche Krankheit auch weiterhin keine Chance mehr hat.

Herzliche Grüße

Ihre

Martina Nau