Guten Tag, liebe Leser. Tja, was soll ich sagen ... ich habe tatsächlich überlegt, ob es sich lohnt, diesen Artikel über den Dackel zu schreiben. Denn jeder denkt, dass er die Rasse sehr gut kennt. Was gibt es da noch Neues? Keine Ahnung, was Sie noch nicht wissen, aber am Ende sagen Sie bestimmt: Hat sich doch gelohnt zu lesen ;-)
3 Namen, 3 Fellvarianten, 3 Größen: Der kleine, kurzbeinige Jagdhund hat gleich drei Rassenamen: Dackel, Teckel und Dachshund. Es gibt ihn in drei Fellvarienten: rauhaarig, kurzhaarig und langhaarig, die es wiederum in vielen Farben und Farbvarianten gibt. Die drei Größen unterscheidet man nicht wirklich nach Größe (also Widerristhöhe), sondern nach dem Brustumfang: Der Kaninchendackel lebt mit einem Brustumfang bis ca. 30 cm, der Zwergdackel bis 35 Zentimeter und der Standarddackel über 35 cm.
Nach wie vor werden die meisten Dackel für die Jagd gezüchtet. Sie arbeiten bei der Baujagd, aber auch beim Stöbern und Nachsuchen (gerne auch bei wehrhaftem Wild wie Wildschweine) leisten sie sehr gute Arbeit. In all diesen Situationen ist er auf sich allein gestellt. Seine Mission, den Fuchs oder Dachs aus dem Bau zu sprengen, nimmt er ernst und riskiert dabei auch schwere Verletzungen. Diese Hunde sind hart gegen sich und andere und besitzen ein starkes Selbstbewusstsein. Das zeigt sich auch im Alltag.
Ein Dackel aus einer jagdlichen Zucht wird als reiner Familienhund selten glücklich, die Familie mit ihm aber auch nicht. Wer einen Dackel als reines Familienmitglied wünscht, sollte sich in jedem Fall eine seit Generationen nicht jagdlich gezüchtete Linie suchen. Trotzdem sollten Sie schon ein Dackelmensch sein, und einen sportlichen Humor besitzen. Dann ist der Dackel für Sie der beste Hund, den Sie finden können.
Schnell ist ein Dackel, aber nicht so schnell wie die meisten anderen Jagdhunde. Das macht es häufig leichter, auf seine kleinen Ausflüge zu reagieren. Denn wer mit einem Dackel lebt, dem wird nicht langweilig. Er ist für jede Abwechslung zu begeistern, spielt gerne, ist dabei auch eigenwillig und sehr wachsam. Und hier gibt es häufig ein ungeahnt hartnäckiges Problem: der Dackel an sich bekommt alles mit und bellt daraufhin sehr oft und ausgiebig. Auch hier liegt der Grund in seiner Zucht. Ein landläufiger Dackel sollte sichtlaut, spurlaut und waidlaut sein ... also allzeit bereit zum Bellen. Unterbindet man diese Neigung nicht schon beim sehr jungen Hund, gibt es nahezu immer Probleme, außer man wohnt in den kanadischen Wäldern.
Wer sich einen perfekt erzogenen Hund vorstellt, der immer und überall frei laufen kann, weil er aufs Wort gehorcht, sollte sich lieber nach einer anderen Rasse umsehen. Ein gut erzogener Dackel ist nicht ungehorsam, denn er macht oft, was er soll, aber nicht immer macht er es so unverzüglich, wie es vielleicht nötig wäre. Gegebenenfalls kommt er später auf die Anfrage seines Besitzers zurück. Aber was macht das schon aus? Wer könnte diesem liebenswerten Tierchen lange böse sein? Denn auch das sind sie: liebenswert und lustig und schlau.
In der Beißstatistik steht der Dackel leider recht weit oben, aber dafür kann der Dackel nichts. Schuld sind die Menschen, die ihre Dackel schlecht erziehen. Man muss diesen kleinen Schlaumeiern Grenzen setzen, sie gut sozialisieren und auch eine vernünftige Triebauslastung bieten, dann sind sie einfach nur wunderbar!
Generell sind Dackel widerstandsfähige und gesunde Hunde, die sehr alt werden können. 15 Jahre und mehr sind keine Seltenheit. Allerdings gibt es eine Krankheit, vor der alle Dackelbesitzer Angst haben: Die Dackellähme. Durch die lange Wirbelsäule und die kurzen Beine werden die Bandscheiben über die Maßen beansprucht. Im Lauf der Jahre kann es zu einem Bandscheibenvorfall kommen, einige Nerven werden eingeklemmt und es entstehen Lähmungserscheinungen. Daher sollte man vom Welpenalter an darauf achten, dass der Hund kein Übergewicht bekommt, keine Treppen steigt, nicht zu hoch springt und sich vernünftig (also nicht zu viel und nicht zu wenig) bewegt.
Als Fazit kann ich jedenfalls ganz klar sagen: Wer jemals eine Stunde mit einem Dackel verbracht hat, möchte nahezu immer selbst einen haben! Es ist toll, dass sich dann tatsächlich einige Menschen dazu entschließen. Und es ist genauso toll, dass andere beschließen, dass dieser selbstbewusste Schlingel mit lebenslangem menschlichem Frustrationstrainining am tollsten ist, wenn man ihn nur stundenweise genießt.
Und?? Sind Sie ein Dackelmensch? Ich wüsste gerne, wie Sie diese Frage beantworten.
Ihre Martina Nau
und das Baak-Dogwalker-Team